Nietzsche Gedächtnishalle Weimar

Kultur | Fortschritt | Heilung

Nietzsche-Archiv front

Das als Nietzsche-Gedächtnishalle erbaute und zur Sendeanstalt umgewidmete Gebäude benötigt nach seinem jahrelangen Leerstand dringend eine zukunftsorientierte Perspektive. Die geschichtliche Relevanz des Ensembles von Nietzsche-Archiv und Gedenkstätte erfordert ein angepasstes Sanierungs- und Nutzungskonzept. Gerade in Weimar, der Wiege der deutschen Demokratie, aber gleichermaßen Brutstätte des Holocaust, darf ein solch einzigartiges Gebäude nicht erneut als Konsumtempel, Bürogebäude oder private Wohnanlage enden. Den vielschichtigen historischen Verknüpfungen folgend, weist das Gebäude in eine eindeutige Richtung. Gesucht ist ein nachhaltiges, zur Bildung und Pflege der Gesellschaft ausgerichtetes, technologisch visionär ausgestattetes Gebäude, dass den Aufbruch in ein neues Zeitalter nicht nur fordert, sondern dieses aktiv fördert.

Nietzsche-Archiv inside
Nietzsche-Gedächtnishalle von Innen

Die ersten Schritte, Planungen und Entwürfe von Elisabeth Förster-Nietzsche, Henry van de Velde und Harry Graf Kessler zur Errichtung der Kultstätte, der unfertige Prunkbau der Nationalsozialisten und das teilweise fruchtbare Erbe aus der Zeit des Sendebetriebes sind einzigartige Grundlagen, um dem Gebäude mit ideenreichen Widmungen einen neuen Zeitgeist einzuschreiben. Im Fokus steht die Entwicklung eines Zentrums für interdisziplinäre Bildung, kulturelle Vielfalt und technologischem Fortschritt.

Nietzsche-Archiv from above
Nietzsche-Gedächtnishalle von oben

Mit der Klassik-Stiftung Weimar, der Bauhaus-Universität Weimar, der Hochschule für Musik Franz Liszt, dem Nietzsche-Archiv mit seinem Kolleg Friedrich Nietzsche und dem Deutsche Nationaltheater Weimar mit seinem Kunstfest sind passende Partner bereits vor Ort, um dem Gebäude eine langfristige Nutzung zu garantieren. Der aktuelle Ruf der EU-Präsidentin Ursula von der Leyen nach neuen Orten zur Entwicklung und Förderung einer Europäischen Bauhaus-Bewegung gibt dem Projekt eine zusätzliche, großartige Fügung. Gesucht sind neue Kreisläufe die Ressourcen schonen, Vorhandenes wertschätzen und unser ökologisches System entlasten. Das Miteinander von unterschiedlichen Kulturen wird zum Garant notwendiger Veränderungen; interdisziplinäre Kooperation zur globalen Herausforderung.

Es gilt, die ehemaligen Nietzsche-Gedächtnishalle in ein vielschichtiges Tableau zu wandeln, das Lösungsansätze visualisiert, mit neuen Perspektiven experimentiert und in institutioneller & kultureller Vielfalt kooperiert. Die unterschiedliche Formen demokratischen Miteinanders finden zueinander, um gemeinsam an einer lebenswerten Zukunft für kommende Generationen zu forschen und eine ästhetische, ökologische und ökonomische Wende auf den Weg zu bringen. Gesucht sind individuelle Exzellenzen, die ineinander greifen und sich vervielfältigen, um dem notwendigen Wandel neue Kompetenzen zu setzen. Hier soll eine geschichtliche Einsicht mit einer gesellschaftlichen Weitsicht verschmelzen und ein Generator für eine lebenswerte Zukunft kommender Generationen entstehen.